Freitag, 25. August 2017

Unearthly - Dunkle Flammen - Cynthia Hand


Unearthly - Dunkle Flammen

erschienen am 01.08.2012 - Rowohlt - 9,99€ - 432 Seiten - ISBN: 978-3-4992-5698-1

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Inhalt

Die Erde steht still, wenn Engel lieben. 

«Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangefarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzle, und er ist weg.» 
Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter gehört zu den Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden – zwischen Himmel und Hölle, zwischen Christian und Tucker ...


Meine Meinung

Nachdem ich das Buch das erste Mal weggelegt hatte, nachdem ich mit dem Lesen angefangen hatte, sind mir ein paar Sachen durch den Kopf gegangen. 

1. Das ist verdammt ähnlich wie Twilight. Nur nicht ganz so schlimm. 

2. Wie viele Klischees kann man in ein Jugendfantasybuch quetschen? Antwort: viele. 

3. Warum ist es trotzdem so verdammt unterhaltend?

Das fasst eigentlich auch schon das ganze Buch ziemlich gut zusammen. Im Grunde ist es eine Anhäufung von Klischees in Verbindung mit einer schwachen Protagonistin à la Twilight, zwei potenziellen Love Interests (wobei sich das echt noch in Grenzen gehalten hat), und dann noch ein paar Abwandlungen, die das ganze weniger schlimm gemacht haben als Twilight. Und trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht. 
Hier geht es um Clara, die "anders ist als die Mädchen auf der Highschool" - nämlich ungefähr tausend mal schusseliger. Natürlich. Dass das was damit zu tun hat, dass sie Engelsblut in sich trägt, kann ich nach wie vor nicht ganz nachvollziehen. 
Könnte aber auch daran liegen, dass Clara als Engel ein wenig inkompetent ist und da nicht recht was auf die Reihe bringt. Was mich hieran am Meisten gestört hat, war, dass sie nicht mal direkt was dafür kann. Ihre Mutter, ebenfalls ein Engelblut, macht nämlich nicht unbedingt die Anstalten, ihrer Tochter wirklich weiterhelfen zu wollen. 

Wie dem auch sei, Claras Geschichte beginnt damit, dass sie umzieht und an eine neue Highschool kommt. Dort lernt sie dann erst einmal ein paar Freunde kennen, was die ganze Sache schon mal von Twilight unterscheidet, denn sie behält diese Freundinnen auch noch, nachdem sie nicht nur einen, sondern gleich zwei Kerle kennenlernt. 
Der eine ist der perfekte, gutaussehende Schulschwarm Christian und der andere - und da musste ich auch jedes Mal wirklich schmunzeln - das absolute Landei Tucker. Der arme Kerl war mir so sympathisch und ungefähr auch das Beste an dem Buch, und dann wird er ständig wie ein strohdoofer Typ vom Land dargestellt - das war einfach irgendwie unnötig. 
Ein Liebesdreieck war also auch noch mit von der Partie, wobei jedem Leser mit Hirn eigentlich klar ist, dass es hier nur eine wirklich sinnvolle Variante gibt. 

Handlungsmäßig passiert auch größtenteils gar nichts, die Geschichte dreht sich ein wenig im Kreis und lange Zeit habe ich mich gefragt, wie das alles irgendwann mal zu einem wenigstens einigermaßen interessantem Ende hinauslaufen sollte - Antwort: mehr oder weniger gar nicht. Der Cliffhanger war meiner Meinung nach zum vergessen, denn auch wenn mir das Buch vorher besser gefallen hätte, hätte er keine Lust aufs weiterlesen gemacht. 
Aber auch die darauf hinführende Handlung war nicht so der Burner, denn ich hatte einfach das Gefühl, dass nichts passierte. Gar nicht. Die ganze Zeit über nicht. 
Dann, auf einmal, gab es für vielleicht fünf Seiten mal einen interessanten Ansatz, der aber natürlich sofort aufgelöst wurde, und schon plätscherte es wieder nur so dahin. 


Ich weiß gar nicht, was ich sonst noch zu dem Buch sagen soll.
Warum ich trotzdem drei von fünf Sternen vergebe? Weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Vielleicht habe ich mich so in die Zeit zurückversetzt gefühlt, als ich das Buch eventuell gemocht hätte? Oder ich war einfach nur so amüsiert davon, wie "schlecht" es verglichen mit anderen Jugendfantasy-Romanen ist? Ich kann es selbst nicht genau sagen, aber an etwas muss es ja gelegen haben, dass mich das Buch aus einer Minileseflaute holen konnte, in der ich es nicht geschafft habe, IRGENDEIN Buch länger am Stück zu lesen, außer diesem hier. 


✩✩✩