Dienstag, 4. April 2017

Morgen lieb ich dich für immer - Jennifer L. Armentrout


Morgen lieb ich dich für immer

erschienen am 13.03.2017 - cbt - 12,99€ - 544 Seiten - ISBN: 978-3-5703-1141-7

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Inhalt

Mallory und Rider kennen sich seit ihrer Kindheit. Vier Jahre haben sie sich nicht gesehen und Mallory glaubt, dass sie sich für immer verloren haben. Doch gleich am ersten Tag an der neuen Highschool kreuzt Rider ihren Weg – ein anderer Rider, mit Geheimnissen und einer Freundin. Das Band zwischen Rider und Mallory ist jedoch so stark wie zuvor. Als Riders Leben auf eine Katastrophe zusteuert, muss Mallory alles wagen, um ihre eigene Zukunft und die des Menschen zu retten, den sie am meisten liebt …


Meine Meinung

Gibt man mir ein Buch von Jennifer L. Armentrout in die Hand, so weiß ich eigentlich schon von vornherein, dass es gut sein wird. 
Doch "Morgen lieb ich dich für immer" hat mich trotzdem überrascht. Ich fange am Besten mal vorne an, auch wenn es mir gerade schwer fällt, meine Gedanken zu diesem Buch in gerade Bahnen zu lenken. 

Wenn man zu einem Jugendbuch greift, weiß man im Großen und Ganzen schon, was einen erwartet. Natürlich sind die meisten Bücher trotzdem einzigartig und ich bin ein großer Fan von dem Genre im Allgemeinen. "Morgen lieb ich dich für immer" hat mich aber auf eine Art und Weise berührt, die ich so schon lange nicht mehr erlebt habe.

Vordergründig geht es hier um Mallory, die in ihrer Kindheit in einem missbräuchlichem, von Alkohol und Bedrohung geprägtem Haushalt verbracht hat. Jahre später - mittlerweile wurde sie von einer netten, fürsorglichen Familie adoptiert - steht sie kurz davor, auf eine öffentliche Highschool zu gehen. Was im Prinzip nach etwas klingt, was jeder Jugendliche tut, nämlich zur Schule gehen, ist für Mallory aber etwas unglaublich schwieriges, denn Jahre lang hatte sie mit ihren Kindheitsproblemen zu kämpfen, es fällt ihr nach wie vor unheimlich schwer, in großen, lauten Menschenmengen ruhig zu bleiben und vor allem - zu sprechen. 

Solch ein Thema aufzugreifen, finde ich persönlich immer schwierig. Oft werden Probleme absichtlich verharmlost oder heruntergespielt, doch in meinen Augen wirken viele Dinge in Büchern, die Missbrauch ansprechen, auch oft übertrieben - zum Beispiel, dass etwas bestimmtes geschieht und von jetzt auf gleich ist die gerade noch traumatisierte Protagonistin geheilt.
Dass es so schnell nicht geht, hat Jennifer L. Armentrout in diesem Buch gezeigt, denn in Mallory hat sie eine wunderbar unperfekte Protagonistin geschaffen, die ich am liebsten in die Arme genommen und gedrückt hätte, die aber gleichzeitig bewiesen hat, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen ist, dass all diese traumatisierenden Erlebnisse durchgemacht hat. 

Für mich waren Mallorys Gedankengänge und ihr Verhalten durchgehend greifbar, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sie anders gehandelt hätte - es war mir dennoch immer plausibel, weshalb sie es nicht tat und das machte sie mir so sympathisch. Sie ist ein sehr überlegter Mensch, sehr ruhig und zurückhaltend und es war schön und traurig zugleich, sie bei ihrer Entwicklung innerhalb des Buches zu begleiten.

In Rider, Mallorys besten Freund aus Kindheitstagen, habe ich mich auf Anhieb verliebt. Zum Einen liegt das daran, dass J. L. Armentrout und ich scheinbar einen sehr ähnlichen Männergeschmack haben und ich ihre männlichen Protagonisten eigentlich immer zum niederknien finde. Zum Anderen lernt man Rider aber schon als kleinen Jungen kennen und erfährt durch Mallorys Rückblicke und Erinnerungen mehr über ihn, wie er früher war, während man auch den heutigen, erwachsenen Rider kennenlernt. Er wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Bad Boy, doch an seinem Verhalten Mallory gegenüber merkt man, dass er sich viel mehr von dem kleinen Jungen von früher bewahrt hat, als er zugeben mag.

Zu sehen, wie Mallory und Rider nach all den Jahren, in denen sie nichts voneinander wussten und keinen Kontakt hatten, wieder an dem Punkt anzuknüpfen scheinen, an dem sie als Kinder waren und sich gleichzeitig doch auch neu kennenlernen, war ein wunderschönes Erlebnis  und spannend noch dazu, denn in typischer JLA-Manier dreht sich in "Morgen lieb ich dich für immer" nicht nur alles um die Beziehung zwischen unseren beiden Hauptcharakteren. 
Es gibt ein paar mehr oder weniger verzwickte Nebenhandlungsstränge, die alle in die Geschichte hineinspielen und der Handlung mehr als einmal eine überraschende Wendung verpassen, sodass sich bei den über 500 Seiten, die das Buch hat, bei mir nicht ein mal eine zähe Phase eingeschlichen hat. 
Auch die zahlreichen Nebencharaktere, die Mallorys Leben prägen und so liebevoll und detailreich gestaltet wurden, dass ich mir über jeden von ihnen ein eigenes Buch wünsche (vor allem über zwei davon... wer das Buch gelesen hat, weiß sicher, wen ich meine :P), haben mir allesamt gut gefallen, so gut sogar, dass der für mich emotionalste Moment der Geschichte mit einem von ihnen zu tun hatte, anstatt mit Mallory oder Rider. 

Nichtsdestotrotz hat mich besonders die Geschichte der beiden so berührt und mitgenommen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und während dem Lesen eine ganze Packung Taschentücher aufgebraucht habe. 
Jennifer L. Armentrouts Romane sind immer ein Garant für Herzschmerz, ein Auf und Ab der Gefühle und eine Liebesgeschichte, die mich jedes Mal zum Heulen bringt.
Vor Allem ist die sich anbahnende Romanze zwischen Mallory und Rider aber vor allem eins - zuckersüß und herzzerreißend, geprägt von kleinen Worten und großen Gesten und für mich absolut einzigartig. 


Deshalb dürfte es auch niemanden wundern, dass ich "Morgen lieb ich dich für immer" 5 von 5 Sternen gegeben habe und hiermit eine absolute Leseempfehlung ausspreche, für jeden, der diese Rezension liest. 
Wieder einmal hat Jennifer L. Armentrout mit diesem Buch bewiesen, weshalb sie zu meinen Verlassautoren gehört, von denen ich, ohne den Inhalt zu kennen, jedes Buch kaufen würde. 
"Morgen lieb ich dich für immer" gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights und sticht in meinen Augen auch aus der immer größer werdenden Masse der Jugendbücher hervor, deswegen kann ich euch nur eines empfehlen - kauft das Buch, lest es und legt genügend Taschentücher bereit!

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