Sonntag, 30. Oktober 2016

Plötzlich Banshee - Nina MacKay







JUGENDBUCH

Paperback 
400 Seiten
erschienen: 01.09.2016
ISBN: 978-3-4927-0393-2
€ 15,00

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INHALT

Alana ist eine Banshee, eine Todesfee der irischen Mythologie. Sie sieht über dem Kopf jedes Menschen eine rückwärts laufende Uhr, die in roten Ziffern die noch verbleibenden Monate, Tage, Stunden und Minuten seiner Lebenszeit anzeigt. Da Banshees in dem Ruf stehen, Unglück zu bringen, bleibt sie lieber für sich. Allerdings gestaltet sich das gar nicht so einfach, denn Alana kreischt automatisch in bester Banshee-Manier wie eine Sirene los, wenn ihr ein Mensch begegnet, der in den nächsten Tagen sterben wird. Doch dann tauchen in Santa Fe mehrere Leichen auf, die Alana ins Visier des attraktiven Detectives Dylan Shane geraten lassen. Kann sie das Geheimnis der dunklen Sekte lüften, die scheinbar magische Wesen sammelt? Und werden sowohl Detective Shane als auch ihr bester Freund Clay den Kontakt mit Alana überleben?

MEINE MEINUNG 

Der Schreibstil

Alles in Allem war der Schreibstil in Ordnung, stellenweise sehr lustig, aber an manchen Stellen auch noch nicht so ausgereift. Dafür, dass es das erste Buch der Autorin ist, ist der Schreibstil recht gut gelungen. Auch die wohl eher witzige Atmosphäre, die rübergebracht werden soll, ist definitiv da. An manchen Stellen hätte man etwas ernsthafter sein können, aber das war kein großes Manko. 
Das Cover gefällt mir sehr gut, da es auch super zum Buch passt. Einerseits hat man den Totenkopf, der ja auch zur "Banshee" passt, andererseits hat man die hellen, fröhlichen Farben und den Vogel, die Blumen etc., die das Ganze wieder aufhellen. 

Die Protagonistin

Mit Alana hatte ich so meine Schwierigkeiten. Meistens war sie mir ganz sympathisch und sie ist auch sehr witzig und lebensfroh, steckt Enttäuschungen auch mal gut weg und ist für ihre Freunde da. Sie ist ein wenig tollpatschig, was immer wieder zu lustigen Momenten führt. Dadurch, dass sie selbst erst langsam begreift, dass sie wirklich eine Banshee ist und dass es noch mehr mystische Wesen tatsächlich gibt, ist das für den Leser auch schön, da ihr vieles erklärt wird und sie vieles eben nach und nach erst herausfindet. 
Stellenweise war sie mir aber ein wenig zu arrogant und auch hatte sie, sobald Detective Dylan Shane ins Spiel kam, enorme Stimmungsschwankungen. Im einen Moment fühlt sie sich zu ihm hingezogen und denkt, er ist ja eigentlich echt nett und gutaussehend etc., und im nächsten Moment verflucht sie ihn wieder und kommt aus dem Schimpfen gar nicht mehr raus, beleidigt ihn und ist gemein zu ihm? Sehr unverständlich. Hat mir auch nicht so gut gefallen. 

Die Handlung

Zu Beginn hat es ein wenig gedauert, bis die Handlung so richtig in Fahrt kam. Dank der vielen lustigen Szenen und Wortwechsel war es aber trotzdem nicht zäh und ich bin gut vorangekommen. 
Dadurch, dass Alana auch erst in die Welt der Übernatürlichen eingeführt wird, wird darauf natürlich viel Zeit aufgewandt, um das alles zu erklären, was ich gut fand, da man so auch über Wesen, die nicht oft vorkamen, etwas erfahren hat und sich das gut vorstellen konnte. 
Die Morde, die im Laufe der Geschichte passieren, kommen manchmal nur am Rande vor, woran ich aber nichts auszusetzen habe, da ich nicht der größte Fan von blutigen, detailreichen Beschreibungen bin. An manchen Stellen hätte aber sogar ich mir gewünscht, dass darauf mehr eingegangen wird. Teilweise geschah es so "oh, da ist jemand gestorben... ok, was soll ich morgen anziehen?". Im Laufe des Buches wurde das ein wenig besser, vor allem, da Alana selbst die Sache dann ernster genommen hat. 
Es gab eine interessante Handlungsstränge, die auch verfolgt wurden und es wurde durchaus bezüglich mehrerer Vorfälle Spannung aufgebaut. Ein wenig enttäuschend fand ich daher, dass am Ende alles in einem Aufwasch erledigt wurde, da das ziemlich schnell kam und das Buch dann ja auch schon vorbei war. 
Gut gefallen hat mir aber, dass sehr lange ungeklärt war, wer für die Morde verantwortlich ist. Im Laufe des Buches wurde von mir zumindest so ziemlich jeder mal verdächtigt, was für ein bisschen zusätzliche Spannung sorgt. 

Gegen Ende des Buches gab es dann noch ein Ereignis, das ich so überhaupt nicht habe kommen sehen und was für mich auch das Ende ein wenig getrübt hat, aber insgesamt war die Auflösung doch zufriedenstellend. Obwohl es kein komplettes Happy End gab, konnte ich mit dem Ende gut leben. 

Die Beziehung zwischen Dylan und Alana fand ich teilweise sehr schön gemacht, teilweise aber auch wieder nicht, da Alana mich in dieser Hinsicht einfach sehr genervt hat. Aufgrund ihrer meistens eher abwehrenden Haltung gegen Dylan fand ich das Happy End dann auch ein wenig zu abrupt, allerdings hatte man ja schon seit Beginn des Buches kommen sehen, wie die Sache ausgehen würde. 

Alles in Allem hatte ich ein paar Probleme mit der Geschichte, wurde aber trotzdem gut unterhalten.
Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sterne für "Plötzlich Banshee". 

✩✩✩