Sonntag, 23. Oktober 2016

Goddess of Poison - Tödliche Berührung - Melinda Salisbury





JUGENDBUCH

Hardcover
352 Seiten
ab 14 Jahren
erschienen: 19.09.2016
ISBN: 978-3-8458-1513-8
€ 17,99

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INHALT

Die siebzehnjährige Twylla ist kein Mädchen wie jedes andere: Sie ist die Verkörperung der Großen Göttin und wird als solche im ganzen Land verehrt - außerdem ist es ihr bestimmt, einmal den Kronprinzen zu heiraten. Doch ihr göttliches Schicksal bringt auch eine schreckliche Verpflichtung mit sich: Jeden Monat muss sie tödliches Gift trinken, gegen das nur sie, als göttliche Inkarnation, immun ist. Doch jeder, der Twylla berührt, wird von dem Gift infiziert und stirbt. 

Twylla ist der einsamste Mensch der Welt. Wer kann schon ein Mädchen lieben, das regelmäßig Verbrecher und Verräter durch seine Berührung hinrichtet? Vor der alle erschrocken zurückweichen, sobald sie einen Raum betritt? Sogar der Kronprinz, der ja einmal ihr Mann werden soll, meidet sie. Doch alles ändert sich, als Twylla ein neuer Wächter zur Seite gestellt wird. Mit frechem Grinsen und unangemessenen Bemerkungen zieht der junge Mann alles, woran Twylla geglaubt hat, in Zweifel. Ist ihre Heirat mit dem Prinzen wirklich vom Schicksal vorherbestimmt? Ist sie tatsächlich die Verkörperung einer Gottheit? Und nicht zuletzt: Was hat es mit dem schrecklichen Gift auf sich, das auf alle, außer auf Twylla, eine tödliche Wirkung hat? 

Nach und nach deckt Twylla mit Hilfe ihres charmanten Beschützers eine mörderische Intrige auf, die die Grundfesten des gesamten Landes Lormere ins Wanken bringt …


MEINE MEINUNG 

Der Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er war nicht zu ausschweifend, aber dennoch hat man einen guten Einblick in Twyllas Gedanken bekommen und auch die Charaktere wurden so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann. Das Buch ließ sich flüssig und gut lesen, es hat sich an keiner Stelle gezogen, was ich persönlich immer wichtig finde.

Die Protagonistin

Twylla, die Protagonistin und daher wichtigste Person, war mir sehr sympathisch. Ich fand es interessant, mehr über sie und ihre Vergangenheit, aber auch ihre Aufgabe als die "gottgleiche Daunen", also die Wiedergeburt der Göttertochter, zu erfahren. Der Zwiespalt, in dem sie sich schon ihr Leben lang befindet, wird gut dargestellt - bereits bevor sie in den Palast kam, war ihr Leben aufgrund einer Bestimmung in gewisse Bahnen gelenkt worden und auch im Palast hat sie ihre Aufgaben zu erfüllen. So hat sie nie gelernt, frei nach ihren eigenen Wünschen zu handeln und ihre Entwicklung von einem sehr pflichtbewussten, beinahe schon unterwürfigem Mädchen zu einer selbstbestimmten jungen Frau hat mir sehr gut gefallen.


Die Handlung

Die Geschichte von Twylla fing langsam an, obwohl natürlich immer wieder etwas passierte, gab es keinen erkennbaren roten Faden, was ich etwas schade fand. 
So vergingen die ersten 180 Seiten, ohne dass sich groß etwas veränderte oder diese "Haupthandlung", von der man sagen könnte, dass sie sich in den nächsten Teilen der Reihe fortsetzt, wirklich deutlich wurde.
Es gab einige Zwischenfälle - Twylla wurde mit auf eine Jagd der königlichen Familie genommen, traf auf den auf Reisen gewesenen Prinz Merek, der mehr Geheimnisse mit sich zu tragen schien, als man zuerst annahm. Ihr neuer Wächter Lief stieß zu ihr, der ihr Leben auf mehr als eine Art verändern sollte. Und sie erfuhr mehr über sich selbst und das Reich, in dem sie lebte, als jemals zuvor. 
Und hier setzt schon der erste große Wendepunkt an. Nach fast zwei dritteln des Buches kam es zu einer Veränderung in der Geschichte, die ich so nicht erwartet hätte. Ab da wurde es sehr spannend und verschiedene Möglichkeiten, wie die Handlung weitergehen würde, wurden aufgezeigt. 
Nachdem ich mir schon ziemlich sicher war, was passieren würde, wurde ich noch einmal richtig überrascht, als sich gegen Ende alles anders entwickelte, als von mir angenommen und der Höhepunkt des Buches, die letzten 50 Seiten, waren riiiiiiichtig spannend! 
Vor Allem der Epilog ließ mich mit dem Wunsch zurück, sofort den zweiten Teil zu lesen, denn es werden einige Fragen aufgeworfen, deren Antwort man sich nur grob zusammenreimen kann. 

Es wurden viele Richtungen für den zweiten Teil aufgewiesen und alle Möglichkeiten sind offen geblieben, weshalb ich schon wirklich gespannt auf die Fortsetzung bin. 

Bevor ich das Buch gelesen hatte, war ich etwas skeptisch gewesen, da es fast ein wenig Ähnlichkeit mit der "Ich fürchte mich nicht"-Reihe von Tahereh Mafi zu haben schien, doch diese hielten sich sehr in Grenzen, weshalb das Buch dem Vergleich durchaus standhält, da es mit eigenen Ideen aufwartet. 
Was mich noch ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass die "Gegenspielerin" mal wieder die "böse Königin" ist. Eine solche Konstellation findet man in letzter Zeit in vielen Jugendbüchern wieder, weswegen das ein wenig vorhersehbar war. Alles in Allem war es für die Geschichte aber auch notwendig und sehr sinnvoll, daher kann man darüber gut hinwegsehen.

Insgesamt fand ich das Buch bis auf den etwas ereignislosen Anfang sehr gut und vergebe daher 4 von 5 Sterne.