Freitag, 31. Juli 2015

Clockwork Angel - Cassandra Clare - TID

Arena Verlag











ROMAN
Erschienen am 31.08.2010
ab 12 Jahren
576 Seiten, gebunden

ISBN: 978-3-401-06474-1  
€ 18,99





Inhalt

London, 1878. Ein mysteriöser Mörder treibt in den dunklen Straßen der Stadt sein Unwesen. Ungewollt gerät Tessa in den Kampf zwischen Vampiren, Hexenmeistern und anderen übernatürlichen Wesen. Als sie erfährt, dass auch sie eine Schattenweltlerin ist und zudem eine seltene Gabe besitzt, wird sie selbst zur Gejagten. Doch dann findet sie Verbündete, und zwar im Institut der Schattenjäger. Dort trifft sie nicht nur auf James, hinter dessen zerbrechlicher Schönheit sich ein tödliches Geheimnis verbirgt, sondern auch auf Will, der mit seinen Launen jeden auf Abstand hält - jeden, außer Tessa. Tessa ist völlig hin und her gerissen, und weiß nicht, wem sie trauen soll. Schließlich sind die Schattenjäger ihre natürlichen Feinde.

Meine Meinung

Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass die "Chroniken der Schattenjäger"-Reihe nicht die ersten Bücher sind, die ich von Cassandra Clare lese - wie sehr viele andere auch, habe ich die "Chroniken der Unterwelt"-Reihe gelesen und auch das Erscheinen von immer mehr Teilen verfolgt. Ist es da nicht verwunderlich, dass ich bis vor kurzem noch nie von dieser "spin off"-Reihe gehört habe? Auch von meinen buchbegeisterten Freunden hatte noch niemand die Reihe gelesen, wenn sie denn davon gehört hatten! Daher freut es mich umso mehr, dass ich die Bücher dank einiger Booktuber entdeckt und gelesen habe.
Clockwork Angel spielt im London des Jahres 1878, anders als die meisten Jugendbücher heutzutage, die ja meist in der Gegenwart oder der Zukunft angesiedelt sind. Mir hat diese Art der "Zeitreise" allerdings gut gefallen. Cassandra Clare gelingt es nicht nur, den Leser aufgrund detaillierter Beschreibungen des viktorianischen Londons, der Mode und der damaligen Sprache wirklich in eine andere Zeit zurückzuversetzen, sondern auch aufgrund der Charaktere. Die Einstellung, die vor allem die Protagonistin Tessa Gray zu Beginn des Buches auf viele Dinge hat, mögen dem modernen Leser manchmal vielleicht merkwürdig vorkommen und auch, dass sich selbst Jugendliche siezen, doch das macht die Romane authentisch. Auch so setzt sich ihr angenehm zu lesender Schreibstil, den sie bereits in den City of ... Büchern zeigte, sich fort und macht die Reihe zu einem flüssigen Leseerlebnis. 
Clockwork Angel, der erste Teil der Trilogie, beginnt bereits sehr spannend und auch nach der Einführungsphase in die Welt der Schattenjäger, die der Leser gemeinsam mit Tessa unternimmt, wird der Spannungsbogen erhalten. Vor allem ein Plottwist gegen Ende des Romans kam für mich etwas unerwartet und bildete einen guten Abschluss, der Lust auf mehr machte.
Doch das gelungenste an dieser Trilogie sind - meiner persönlichen Meinung nach - die Charaktere. 
Tessa Gray ist als Protagonistin manchmal vielleicht anstrengend, was auch an den Ansichten ihrer Zeit bezüglich beispielsweise Geschlechterrollen liegen kann, aber dennoch sehr sympathisch und durchaus mutig und tapfer. Sie beweist das richtige Maß an Selbstlosigkeit, hält aber dennoch an ihren persönlichen Zielen fest. 
Charlotte und Henry, die Institutsleiter, sind ein Paar, dessen Geschichte mich sehr fasziniert hat, da es dabei nicht nur um private, sondern immer mehr auch um politische Belange ging. 
Aber Jem und Will - meine Güte, diese beiden jungen Schattenjäger haben mich echt fertig gemacht.
Obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten - sowohl äußerlich als auch vom Charakter her - harmonieren die Beiden so gut miteinander. Die Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt hat, ist unglaublich und es war so schön, davon zu lesen. Man kann gar nicht anders, als Jem gern zu haben, trotz oder gerade wegen des Geheimnisses, das er hütet. Aber Will - ich verspreche, dass ich wenigstens versuchen werde, nicht ins Schwärmen zu geraten. Er mag zwar vielleicht wie ein richtiger Idiot rüberkommen, aber seine blöden Sprüche und seine verrückten Ideen und Kommentare tragen erheblich zur Unterhaltung bei. Außerdem tut er so vieles für Jem, Tessa und die anderen, dass man - okay, ich - gar nicht anders kann, als ihn ins Herz zu schließen.

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu viel verraten, nur so viel: wer die "Chroniken der Unterwelt"-Reihe gemocht hat, wird auch diese Reihe lieben. Und alle anderen: lest sie trotzdem!
Denn ich kann diese Reihe absolut nur empfehlen!